Gehörst du zu den Menschen, die sich zu Jahresanfang ein Ziel stecken? Wenn ja, hast du es noch vor Augen? Oft ist es uns gar nicht bewusst, wie wir unser Ziel im Alltag aus den Augen verloren haben. Zumindest geht es mir manchmal so. Dann bin ich erstaunt, wo ich im Bezug dazu stehe und wie ich dahin gekommen bin. Manchmal bin ich freudig überrascht wie leicht und genial der Weg war, manchmal unglücklich darüber wie mühsam und kraftaufwendig er ist. Dann liegt Aufgeben näher als das Dranbleiben. Hast du schon entdeckt, dass diese Ziele auf unterschiedliche Weise ins Leben kommen? Das möchte ich in diesem Blogbeitrag näher betrachten. So können wir klar und bewusst unsere Ziele setzen und ihren weiteren Weg verfolgen.
Welcher Ziel-Typ bist du?
Nach dem weihnachtlichen Fülle-Gefühl haben viele Menschen das Bedürfnis ein paar Pfunde abzunehmen und Neujahr liegt so günstig vor der Haustür, um hier einen Neuanfang zu starten. Wenige Wochen später wird ihnen beim Blick auf die Waage mit knurrendem Magen bewusst, dass sie noch weit entfernt sind vom Ziel. Vor Frust geben sie auf. Im Business ist eine Jahresplanung üblich. Auch ich stecke mir jährlich Ziele und bin am Jahresende erstaunt darüber, welche ich gut erreiche, welche mir Freude einbringen trotz Holpersteine und welche eher enttäuschend auf der Strecke bleiben. Wer sich kein Ziel steckt, macht die Erfahrung, dass ohne Fokus der Zufall regiert. Spielball des Lebens zu sein, liegt nicht jedem. Da genauer hinzuschauen hilft, sich besser kennen zu lernen und sich in die gewünschte Richtung weiter zu entwickeln.
Kopfgeburten – wenn das Ziel dem Ego dient
Bleiben wir bei Weihnachten. Nehmen wir an, jemand hätte das Bedürfnis entdeckt ein paar Pfunde abzunehmen, um wieder eine bessere Figur in seinen Kleidern und Bikini zu machen. Das ist ihm wichtig. Klar definiert er wieviel Pfunde purzeln sollen, in welcher Zeit, mit welchen Mitteln. Er überlegt sich, wie er es überprüft und sich für geschaffte Etappen belohnt. Dazu visualisiert er seinen Weg zum Erfolg samt Hürden und Überwindungsstrategien bis zum erreichten Sieg. Das Vorgehen ist ein männlicher, klarer und zielgerichteter Stil. Power, Durchhaltevermögen, Selbstüberwindung, Fokus und Kontrolle gehören hier zum Repertoire. Männer wie Frauen, die Freude an Wettkämpfen haben, finden dabei sicher ihren Spass und Befriedigung. Ziel und Weg sind hier aus dem Kopf entstanden. Unser Ego möchte uns in diesem Fall in einer bestimmten Form haben. Wie gesund das ist, spielt keine Rolle. Doch wie weit wir in diesem Zielrahmen kommen sowie die Form unseres Körpers bestimmen mit über unser Glück oder Unglück.
Wenn Bedürfnisse einer tieferen Sehnsucht entspringen
Schon Antoine de Saint-Exupéry sagte «Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer». Wenn dieser Wunsch abzunehmen tief aus dem Herzen entspringt und wir uns mit den zu Grunde liegenden Gefühlen verbinden, läuft der Prozess anders. Schon das Ziel wird anders formuliert. Der Fokus richtet sich dann nicht nur auf Kilos und Zeit, sondern auf ein höheres Ziel wie Wohlgefühl oder Gesundheit. Jemand will sich wohlfühlen in der eigenen Haut und das auf Dauer. Er verspricht sich selbst zum Beispiel für gesunde, regelmässige und warme Mahlzeiten zu sorgen und für ausreichend Bewegung an der frischen Luft. Statt der Lust der Sinne zu folgen, fragt er seinen Bauch, was ihn wirklich satt machen würde.
Die Erfahrung, dass das wunderbar funktioniert, habe ich schon vor langer Zeit gemacht. Es gab keinen Diätplan, ich litt nie an Hunger, ich genoss die Verbindung zu meinem Körper und nach ein paar Wochen konnte jeder zuschauen wie die Pfunde dahinflossen. Dabei hatte ich die Waage verbannt. Das Ziel selbst hatte ich unterdessen vergessen, denn es wurde zum Weg, ein weiblicher Weg. Das bedeutet: In jedem Moment alles annehmen, was ist; sich in Hingabe und Geduld üben, mit sich selbst in Verbindung treten und immer wieder bewusst neu entscheiden, sich selbst Gutes zu tun. Dabei habe ich entdeckt, dass das Herz Qualität vor Form setzt. Das heisst hier, gesunde Ernährung und Körperwohlgefühl sind dem Herzen entsprungene Ziele wichtiger als Aussehen, Kilos oder Zeit. Das Ergebnis ist oft eine freudige Überraschung, einfach grösser als ein paar Kilos in zwei Wochen mit Jojo-Effekt. Und die Liebe straft nicht bei Fehlschlägen, sondern fängt immer wieder voller Anfängergeist von neuem an.
Herz oder Verstand – woraus schöpfst du?
Wir haben alle weibliche wie männliche Anteile in uns. Viele unserer Strategien wurden im Laufe unseres Lebens gelernt. Doch spannend ist zu überlegen, wann wir dem Herzen und wann dem Kopf dienen möchten – wann dem Verstand und wann der Seele. Statt alles allein bewältigen zu müssen, könnten wir die Seele führen zu lassen und der Verstand setzt um. So führen beide Qualitäten zu einer Kooperation, die dem Wohle von etwas grösserem Ganzen dient. Wo entspringen deine Ziele und wie setzt du sie um? Weiblich annehmend, fliessend oder männlich kraftvoll, kämpferisch? Was hast du davon, das zu wissen, fragst du? Wenn du deine Quellen kennst und weisst, was dich eher und was weniger zum Ziel führt, kannst du wählen und neue Wege ausprobieren. Du kannst bewusst entscheiden. Das hilft bei schwierigeren Wegabschnitten. Ich lade dich ein, das zu erforschen und wenn du magst, kannst du gerne hier im Blog oder mir per Mail deine Erfahrungen mitteilen.
Wenn du mehr wissen möchtest,
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Alles Liebe
Ingrid