Vom Aufschieben und ins Tun kommen

Wege aus der Aufschieberitis

Die Ferien sind vorbei und ein Stapel Arbeit wartet auf dem Schreibtisch, um abgearbeitet zu werden. Also sichten, sortieren und ran an die Arbeit! Doch der Schwung wird bald abgebremst: Das Telefon klingelt… Unterbrechung …. Neustart… ..Es fällt dir zur Arbeit nichts ein, du stehst gerade auf dem Schlauch… dann kommt der Gedanke: Die Spülmaschine müsste fertig sein, mal schauen…. erneut ein Start…. erste Ergebnisse. Beim Draufschauen ein kritischer Blick: «Nicht gut genug».

Wenn es holpert, lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen

Bei dieser Vorgehensweise stellen sich keine Glücksgefühle ein, sondern eher der Impuls es verschieben zu wollen. Wir wollen gerne etwas anderes machen, das mehr Freude bringt. Diese Herangehensweise ist zudem recht energieaufwendig und wenig von Erfolg gekrönt. Warum machen wir das? Als ob wir auf der Flucht wären.

Weg von schlechten Gefühlen

Die ganze Strategie will nichts anderes als uns vor schlechten Gefühlen bewahren, die wir uns im wahrsten Sinne des Wortes «durch unser Denken einhandeln». Wer hat beim Gedanken «Das ist zu viel für mich» schon Lust dranzubleiben und sich länger und intensiver mit einer schwierigen Aufgabe zu befassen? Da können wir uns lange nach dem «FLOW» sehnen. Wenn wir den Widerstand nicht überwinden, anfangen und dranbleiben, wird sich kein gutes Gefühl einstellen können.

Mit der richtigen Strategie ins Handeln kommen

Also müssen wir uns erst bewusstwerden, dass wir gerade dabei sind unangenehmen Gefühlen auszuweichen, die durch unsere Gedanken verursacht sind. Hier heisst es, inne zu halten und diese Gedanken konkret zu identifizieren, sie zu überprüfen und dann passende Lösungen dazu zu suchen.

Wer denkt:

  • «Das ist zu viel für mich», kann einen Projektplan erstellen mit Timeline, aufgeteilt in Aufgaben, Arbeiten und to-do-Liste, so dass die kleinen Schritte machbar erscheinen. Wichtig: Pausen und Freude-Momente gleich miteinzuplanen. Das steigert die Motivation!
  • «Das kann ich nicht», kann seine Kompetenzen überprüfen und das, was ihm noch fehlt, dazulernen.
  • «Ich schaffe das nicht», dem hilft zu schauen, was genau er denkt nicht zu schaffen. Fehlt es an Zeit oder anderen Ressourcen, holt er sich genau hier Unterstützung.
  • «Das macht mir keinen Spass», dem fehlt die Freude an diesem Projekt. Oft hilft es sich zu fragen: Wie kann ich mir die Arbeit freudig gestalten? Zum Beispiel zählt Putzen nicht zu meinen Lieblingsarbeiten. Um in Schwung zu kommen, lege ich mir flotte Musik auf. Das Schreiben von schwierigen Texten verschönere ich mir einfach mit bunten Stiften. Es geht hier darum sich gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Des Weiteren unterstützt es, wenn wir uns in diesen Situationen den eigenen Bezug zum Thema herstellen: Was interessiert mich daran? Auch macht es oft Sinn, sich einen Unterstützer (engl. Buddy) ins Boot zu holen. Mit einem Austauschpartner gibt man nicht so schnell auf und fühlt sich nicht allein am Werk.
  • «Das bringt mir nichts», der sieht keinen Sinn in dieser Arbeit. So ist es lohnenswert, sich mit dem eigenen Ziel und Zweck auseinander zu setzen. Wenn der nicht gefunden werden kann und passt, heisst es auch loslassen und was Neues suchen.

Und so sind unangenehme Gefühle gute Marker, um unsere Selbstgespräche und Gedanken bewusst zu machen und zu verändern. Sie weisen den Weg, wo und wie wir es uns leichter machen können. Vielleicht magst du das mal ausprobieren und eine Erfahrung machen.

Bilder und Worte erzeugen Gefühle – eine kleine Übung

Weil wir schon dabei sind, werfen wir einen Blick auf das Wort «Arbeit». Mit welchen Begriffen verbindest du «Arbeit oder arbeiten»? Mit Freude, Lust und Erfüllung oder denkst du dabei eher an Schuften, an die Erwartungen deines Chefs oder an Termin- und Leistungsdruck?  Nun spüre in deinen Körper und beobachte «wie es sich gerade anfühlt» ohne etwas zu wollen. Zieht sich dein Körper irgendwo zusammen und krampft oder gehen deine Mundwinkel nach oben und ein Lächeln erhellt dein Gesicht? Was passiert gerade bei dir, was nimmst du in deinem Körper wahr?

Ist es nicht interessant wie Bilder, Worte und Gedanken Gefühle in unserem Körper deutlich machen? All das hat Auswirkungen auf unser Wohlbefinden!

Das Gleiche kannst du auch mit anderen Worten ausprobieren wie z.B. Flow? Was ist dein Bild vom «im Fluss sein» bei der Arbeit und im Leben? Ist es für dich erstrebenswert, zieht es dich an oder kommen dir hemmende Gedanken und Bilder?

Fazit: Gefühle und Emotionen sind unsere Wegweiser und es lohnt sich ihnen auf der Spur zu folgen. Und irgendwann werden sie zu Freunden, die uns zur Freude führen.

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