Für viele Menschen ist der November dunkel, grau und melancholisch. Im Jahreslauf ist es die Zeit des Abschieds, des Vergehens, des Zurück zur Erde. Ich finde es noch schön, wenn auch die Außenwelt mir erlaubt, mich zurückzuziehen, es mir drinnen bei Mandarinen- und Nelkenduft und Kerzenschein gemütlich und heimelig zu machen. In dieser Zeit brennen bei mir immer Kerzen – den ganzen Tag. Freude, Zuversicht und Wärme kommen mir entgegen und erhellen mein Gemüt.
Doch Arbeitswelt und Gesellschaft geben uns einen anderen Rhythmus vor. Events häufen sich, vielfältige Programme buhlen um unsere Gunst und die Arbeit will immer schneller erledigt werden. Das setzt mich oft unter Druck und fordert mich heraus. Es ruft nach Langsamkeit im Inneren und nach Schnelligkeit im Äußeren. Und wo bleibe ich – aufgespannt zwischen den Polen – mitten im Nebel? Wo geht es hin und in welchem Tempo? Ein Moment, der einlädt, PAUSE zu machen. STOPPEN und wahrnehmen, was gerade in mir ist, was ich in meinem Körper wahrnehme, was gesehen werden will.
Ich darf sein mit allem, was da ist, auch im Nebel. Nichts muss sich ändern, nur wahrnehmen, was ist. Und mit etwas Achtsamkeit und Geduld geschieht es. Es verändert sich. Nichts bleibt ewig gleich, alles wandelt sich. Der Nebel lichtet sich … und ein Weg tut sich vor uns auf. Wir sehen klarer.
Für diesen Prozess kann es auch hilfreich sein, das Innehalten und Wahrnehmen in einem sicher gehaltenen Raum unter Begleitung zu machen und so neue Erfahrungen für unser strapaziertes Nervensystem zu generieren.
Ich wünsche dir eine wohltuende innere Einkehr.