Fürchte nicht das Chaos, denn im Chaos wird das Neue geboren. C.G.Jung
Der Frühling beginnt – aber wann eigentlich?
Der März ist ein Monat des Wandels. Meteorologisch beginnt der Frühling am 1. März, kalendarisch am 20. März. Doch wann fühlt es sich tatsächlich nach Frühling an? Übergänge sind selten so klar wie ein Lichtschalter, den man einfach umlegt. Dennoch sehnen wir uns nach festen, vorhersagbaren Strukturen, die uns Sicherheit geben.
Übergänge sind nicht immer einfach
Werfen wir einen Blick auf das Wetter: Je nach Vorhaben wünschen wir uns bestimmte Bedingungen. Gerade war Fasnacht, und meine Nachbarin hoffte auf trockenes Wetter. Eine andere Freundin hingegen wünschte sich Regen, um ungestört im Haus arbeiten zu können. So unterschiedlich sind unsere Wünsche und Erwartungen! Doch genau das macht Übergänge aus: Sie sind wechselhaft und unberechenbar.
Ein besonders gutes Beispiel ist der April. Der Winter ist zwar offiziell vorbei, doch kalte Tage tauchen immer wieder auf. Gleichzeitig spüren wir die Kraft der wärmer werdenden Sonne, auch wenn Wolken sie noch verdecken. Die Natur zeigt uns: Veränderungen geschehen nicht abrupt, sondern in Phasen – mal mehr, mal weniger. Wie das Licht von Kerzen, die langsam entzündet werden und für Helligkeit sorgen, während andere verlöschen. Es ist ein ständiges Wechselspiel von Neuem und Altem, das sich überlagert, bis das Neue schließlich überwiegt.
Was wir von der Natur lernen können
Ein Keimling unter der Erde tastet sich vorsichtig vor. Er nimmt einen ersten Kontakt mit der Welt auf, verharrt aber bei ungünstigen Bedingungen. Die Herausforderungen der Übergangszeit – Wind, Regen, Kälte – machen ihn widerstandsfähiger. Am Ende wird aus dem zarten Pflänzchen eine starke Pflanze, die in voller Pracht blüht.
Und wir Menschen? Wir haben Erwartungen, Vorstellungen und Wünsche, wie etwas zu sein hat. Doch wenn die Realität nicht unseren Erwartungen entspricht, fühlen wir uns oft enttäuscht. Doch ist Enttäuschung nicht auch eine Chance? Max Planck sagte einmal: „Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts.“ Wenn wir diese Perspektive annehmen, entdecken wir die Geschenke, die in jeder Enttäuschung verborgen liegen. Wir öffnen uns für das, was wirklich ist, anstatt dem hinterherzujagen, was wir uns wünschen.
Selbstreflexion: Welche Perlen findest du in deinen Übergängen?
Vielleicht möchtest du selbst ein wenig forschen und reflektieren, was dir Übergänge zeigen können. Hier einige Fragen zur Inspiration:
- Wo warst oder bist du enttäuscht?
- Welche Erwartungen oder versteckten Wünsche hattest du in diesem Moment?
- Gab es bereits früher in deinem Leben eine Situation, in der diese Erwartungen nicht erfüllt wurden? Wie hat sich das angefühlt?
- Du kannst andere Menschen und Umstände nicht verändern – aber: Wie kannst du bei dieser Ent-Täuschung mit dir selbst freundlich umgehen? Welche Erkenntnis gewinnst du, wenn du den Widerstand gegen die Situation aufgibst?
Gemeinsam durch die Unsicherheiten gehen
Übergänge können uns verunsichern, da wir uns zwischen zwei Zuständen befinden. Es ist, als würden wir ein unebenes Geröllfeld überqueren – jeder Schritt erfordert Achtsamkeit. In solchen Zeiten hilft uns Gemeinschaft. Menschen mit ähnlichen Werten, Mentoren oder Coaches können uns unterstützen und Sicherheit geben.
Auch beim Wetter sind wir in der Übergangszeit flexibel: Morgens ist es kalt, mittags warm. Also ziehen wir uns nach dem Zwiebelschalenprinzip an – bereit, uns den Gegebenheiten anzupassen. So können wir auch den Wandel im Leben annehmen: mit Offenheit, Neugier und der Bereitschaft, uns immer wieder neu auszurichten.
Fazit: Sei bereit für den Wandel
Der Frühling kommt – mal früher, mal später. Genauso verlaufen Übergänge im Leben: Sie sind unvorhersehbar, aber auch voller Chancen. Wenn wir bereit sind, uns auf sie einzulassen, können sie uns stärken und wachsen lassen.
Wie gehst du mit Übergängen um? Teile gerne deine Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren!