Der Advent hat begonnen, und dieses Jahr konnte ich es kaum erwarten. Schon eine Woche vor dem ersten Advent habe ich mir einen wunderschönen Adventskranz geholt. Eine zusätzliche Woche, um mich auf Weihnachten zu freuen! Diese Zeit hat für mich eine ganz besondere, fast magische Wirkung. Meine Kinderseele erwacht, und ich spüre diese wunderbare Vorfreude in mir.
Draußen tobt die Hektik, doch drinnen ist es warm und gemütlich, und das genieße ich sehr. Ich freue mich schon darauf, das Haus zu putzen, zu dekorieren und die ersten Plätzchen zu backen. Inzwischen fragt mich meine Tochter nach meinen Weihnachtswünschen. Ganz liebevoll meint sie damit die „Kaufwünsche“, etwas, das sie mir schenken kann und das ich in den Händen halten kann.
Doch in meinem Herzen wünsche ich mir vor allem Frieden – ein gutes Zusammenleben, Zuwendung und Gesundheit für uns alle auf dieser Welt. Gerade angesichts der Krisenherde, die uns in den Nachrichten begegnen, von der Ukraine über den Gazastreifen bis nach Syrien oder andere Regionen, wird dieser Wunsch immer lauter in mir. Ich glaube, dass ich diese Sehnsucht mit vielen Menschen auf der Welt teile, und das ist ein gutes Gefühl.
Advent heißt Ankunft
Advent bedeutet „Ankunft“. Wir erwarten die Ankunft von jemandem, der Frieden, Liebe und Stille verkörpert. Und während ich darüber nachdenke, frage ich mich: Bin ich eigentlich bereit für diese Ankunft?
Bin ich wirklich bereit für Frieden, Liebe und Stille? Oder sind das vielleicht nur Worte, die wir so oft sagen, ohne zu wissen, ob wir sie wirklich so meinen?
Ein Gedankenexperiment
Ich habe ein Gedankenexperiment, das ich mit euch teilen möchte. Wenn Jesus Christus vor über 2000 Jahren lebte, starb und sein Körper sich zu Staub auflöste, dann hat sich seine Energie nicht einfach aufgelöst – sie hat sich transformiert. Regen fällt, wird von der Sonne aufgenommen und verwandelt sich in Wolken, die dann woanders wieder abregnen. Pflanzen wachsen aus der Erde, die wir essen. Es ist ein ständiger Kreislauf.
In diesem Sinne glaube ich: Christus, diese Liebe und dieser Frieden, ist in uns. Er ist ein Teil von uns allen. Auch wir können diese Eigenschaften in uns entdecken und leben. Doch die Frage bleibt: Sind wir bereit dazu?
Was können wir tun, um Frieden und Liebe in die Welt zu bringen?
Alles beginnt mit der Bereitschaft, einem klaren und ehrlichen „Ja, ich will!“. Diese Bereitschaft ist wie ein Schlüssel, der uns zu Frieden, Liebe und Stille führt.
Im Folgenden sind fünf zentrale Aspekte aufgeführt, die dabei helfen können, diese Bereitschaft zu entwickeln und zu leben:
Den Blick nach innen richten
Frieden, Liebe und Stille sind direkt in uns zu finden. Unsere Wahrnehmung der Außenwelt ist oft wie ein Spiegel, der uns zeigt, wie es in unserem Inneren aussieht.
Momente der Stille schaffen
Nimm dir immer wieder Zeit für Rückzug und Stille. Auch wenn der Alltag hektisch ist, helfen diese Momente, den Zugang nach innen zu finden. Frieden und Liebe weilen in dir.
Projektionen loslassen
Lerne, deine bewertenden Gedanken loszulassen. Nimm deine eigenen Projektionen zurück und schau neugierig und offen auf alles – so, wie es Kinder tun.
Mit dir selbst nachsichtig sein
Es ist vollkommen in Ordnung, nicht perfekt zu sein. Wir alle fallen manchmal aus der Spur. Sei freundlich mit dir selbst, wenn etwas nicht so klappt, wie du es dir wünschst.
Dranbleiben, auch wenn es schwerfällt
Der Weg zu Frieden und Liebe ist nicht immer einfach. Aber es lohnt sich, immer wieder den ersten Schritt zu tun und den Weg aufzunehmen, egal wie oft du ihn verlierst.
Ein Geschenk für die Seele
Frieden, Liebe und Stille sind wie ein Geschenk, das uns selbst und unseren Mitmenschen guttut. Sie sind ein Fundament für Gesundheit, ein gutes Miteinander und unser inneres Wohlbefinden.
Ich wünsche uns allen, dass wir uns in dieser besonderen Zeit daran erinnern und uns auf den Weg machen.
Ein Wunsch zum Abschluss
Möge dieser Dezember voller kleiner und großer Wunder für uns alle sein. Mögen wir die Bereitschaft finden, Frieden, Liebe und Stille in uns zu entdecken und in die Welt zu tragen. Und mögen wir einen guten Übergang in ein glückliches neues Jahr erleben!
Von Herzen,
Ingrid