Die Qual der Wahl – wie du in der Adventszeit leichter Entscheidungen triffst

Die Adventszeit ist wunderschön – und gleichzeitig oft überwältigend. Zwischen Terminen, To-do-Listen, Geschenkideen und Erwartungen bleibt wenig Raum zum Durchatmen. Unsere Zeit und Energie sind begrenzt, und gerade deshalb lohnt es sich, bewusster auszuwählen, was wirklich wichtig ist. Entscheidungen zu treffen ist ein wirksamer Weg, uns selbst zu entlasten – genau jetzt, wo alles dichter wird.

Warum Entscheiden so wichtig ist

Im Dezember häufen sich Möglichkeiten und Anforderungen: Geschenke wählen, Menüs planen, Einladungen koordinieren, Projekte abschliessen – privat wie beruflich. Die Fülle an Optionen kann motivieren, aber auch stressen.

Entscheidungen treffen bedeutet: Aussortieren. Grenzen setzen. Prioritäten klären.So entsteht Raum für das, was dir wirklich am Herzen liegt – und du vergisst dich selbst nicht.

Entscheidungstypen: Wie triffst du Entscheidungen?

Menschen entscheiden unterschiedlich – das beeinflusst auch, wie leicht oder schwer es uns fällt:

  • Aus dem Kopf – sachlich, logisch, gut bei strukturierten Themen
  • Aus dem Bauch – schnell, gefühlt, instinktiv
  • Aus dem Herzen – verbunden mit dir selbst und den Menschen um dich herum

Schwerer wird es, wenn Entscheidungen komplex sind, wir zu viel wollen (Stichwort FOMO – fear of missing out) oder wir versuchen, es allen recht zu machen.

Denn: Wer immer JA sagt, verliert sich. Wer immer NEIN sagt, verliert Verbindung.

Es geht also um ein stimmiges Gleichgewicht.

Grenzen, die verbinden – nicht trennen

Entscheidungen treffen bedeutet immer auch, eine Grenze zu ziehen. Oft wirkt das im ersten Moment wie etwas Hartes oder Trennendes – ein „Nein“, das jemand anderen enttäuschen könnte. Doch Grenzen können gleichzeitig klar und verbindend sein. Wie das geht, durfte ich selbst in einem Rage Club-Workshop auf beeindruckende Weise erfahren.

In einer Partnerübung ging es darum, STOPP zu sagen – nicht nur als Wort, sondern als klare Energie. Erst als ich wirklich bei mir war, in meinem Körper, in meiner Präsenz, kam mein STOPP beim Gegenüber an. Dieses trennende STOPP war nicht verletzend, sondern deutlich: Ich hier, du dort.

In einer zweiten Übung lernte ich dann die verbindende Grenze kennen. Dieses Mal stand der Kontakt im Vordergrund: Blickkontakt halten, präsent sein – und erst dann «STOPP“ sagen, sobald mein System spürte, dass genug ist. Zu meiner Überraschung wurde dieses Halt viel früher respektiert. Ich musste es kaum laut aussprechen.

Diese Erfahrung hat mir gezeigt:

Grenzen sind nicht das Ende von Verbindung – sie können Verbindung sogar stärken, wenn sie aus innerer Stimmigkeit kommen.

Und diese Stimmigkeit ist spürbar:

  • Ein JA fühlt sich weit und offen an.
  • Ein NEIN macht etwas eng oder zieht sich innerlich zusammen.

Dieser Körperkompass ist ein verlässlicher Wegweiser – besonders in Zeiten, in denen alles dichter wird.

Drei Übungen, um leichter Entscheidungen zu treffen

A) Die „STOPP-Frage“ – Mini-Pause statt automatisches JA

Viele Entscheidungen passieren im Autopilot: Wir hören eine Bitte und sagen reflexartig zu. Diese Übung bringt dich zurück zu dir.

Wenn jemand dich um etwas bittet, sage innerlich: STOPP.

Atme bewusst ein- und aus – nur ein, zwei Zyklen.

Frage dich leise: „Will ich das wirklich – oder glaube ich, dass ich es sollte?“

Spüre nach: Wird es weit (JA) oder eng (NEIN)?

Ist die Antwort noch nicht klar, signalisiere: „Ich überlege kurz und gebe dir Bescheid.“ Diese kleine Pause schenkt dir Selbstbestimmung.

B) Die „Hand aufs Herz“-Übung – Körperweisheit nutzen

Gerade bei Entscheidungen im zwischenmenschlichen Bereich ist dein Körper oft der ehrlichste Ratgeber.

Lege die Hand aufs Herz.

Schau auf die Option und denke an die Situation bzw. Person.

Nimm wahr:

Weite, Wärme, Offenheit → JA

Enge, Druck, Zusammenziehen → NEIN

Das Schöne: Diese Antwort ist meist frei von Perfektionismus und Erwartungen – und sehr klar.

C) Entscheidungshilfe durch andere – Klarheit im Spiegel

Wenn du innerlich verstrickt bist, kann ein spielerischer Spiegel von aussen helfen.

Bitte eine Person, dir Argumente dafür zu nennen, warum du die Sache tun solltest. Spüre, wie dein Körper reagiert.

Bitte die gleiche Person danach, dir Argumente dagegen vorzubringen, dich also bewusst abzuraten. Denn auch Widerstand kann hilfreich sein.

Beobachte:

Fühlst du Erleichterung?

Oder spürst du plötzlich: „Nein, das will ich doch!“?

Es geht nicht um die Logik der Argumente – sondern um deine innere Reaktion darauf. Und bei schwierigeren Fällen hilft oft auch ein Mal drüber schlafen.

Fazit: Triff du die Entscheidung – sonst trifft dich die Entscheidung der anderen.

Gerade in der Adventszeit ist es heilsam, bewusst zu wählen, was bleiben darf und was nicht. So schaffst du Raum für Leichtigkeit, für echte Vorfreude und für dich selbst.

Wenn du Lust auf weitere Inspirationen hast: In meinen Adventsimpulsen teile ich praktische Wege, wie du dich entlasten kannst und mehr Verbindung zu dir und anderen aufbaust. Klicke hier: JA, ich möchte meine Adventsimpulse

Danke fürs Lesen – war etwas Hilfreiches für dich dabei?

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